Über Mich

Mein Weg in die Kunst

Ich bin in die Kunst eingeladen worden – von Bettina Guckler und Tom Klingberg. Eine Einladung, die ich ohne großes Zögern angenommen habe: Teilnahme an der Ausstellung ungerahmt.art 2025.

War ich vorher kunstinteressiert, musste ich nun Kunst machen.

Die Erfahrung war ein Geschenk. Wo vorher Gefallen, Schönheit, Faszination, Neugier und Interesse waren, kam nun das Erleben hinzu. Ich habe erlebt, eine Deadline zu haben. Etwas abzuliefern. Mit jeder Information über die anderen Teilnehmer der Ausstellung wuchs der Druck. Es wurde ernst. Die Anspruchshaltung an meine Arbeit stieg. Alles war schwieriger, als ich es mir vorgestellt hatte. Was will ich machen? Ich habe Verschiedenes ausprobiert: Etwas, das ich sehe? Etwas, das ich bin? Etwas, das ich fühle?

Alles an Kunst hatte plötzlich Tiefe und Bedeutung. Einen Titel festlegen? Einen Preis bestimmen? Nichts war einfach.

Die Entscheidung fiel auf etwas, das ich bin. Damals, zur Zeit der Entstehung: depressiv. Das wollte ich zeigen – offen und direkt. Dunkel und schonungslos. Ehrlich. Innen-Leben habe ich es genannt.

Der Preis war ebenso schwierig. Da Freunde und Familie eingeladen waren, wollte ich verhindern, dass aus Nettigkeit gekauft wird. Es sollte aber auch nicht teuer sein. Wenn es jemand haben möchte, weil es ihm gefällt, was mache ich dann? Würde ich es überhaupt verkaufen? Könnte ich das? Gibt man das erste Werk ab? Wie ist das Gefühl, wenn es bei jemandem hängt?

Wann ist man „fertig“ mit einem Werk? Wann ist es genug? Es gibt niemanden, der einem Ziele definiert – nur man selbst.

Bettina hat auf die Frage „Wann bist du mit einem Bild fertig?“ geantwortet: „Wenn ich die Unruhe verliere. Wenn ich ganz ruhig werde, dann fühle ich, dass ich fertig bin.“

Bei mir trat die Ruhe ein, als ich das Bild gedruckt in den Händen hielt. Denn jetzt war es zu spät, noch etwas zu ändern. Und was ich erlebt habe, war Ruhe und Zufriedenheit. Das hatte ich in dieser Tiefe sehr lange nicht.

Die Ausstellung war die nächste Erfahrung: Teilnehmer. Nicht Gast, nicht Besucher. Kein Interessent. Teilnehmer.

Zu sehen, wie meine Kunst betrachtet wird – von Künstlern, Kunstinteressierten, Freunden, Familie, Arbeitskollegen.

Zu begreifen, dass meine Kunst neben anderen hängt. Teil davon.

Zu hören, wie Dr. Wolfgang Stöcker, Kölner Künstler und Kunsthistoriker, die Einführungsrede hält.

Ein Satz hat mich getroffen: „Kunst ist auch immer mit Mut verbunden – etwas auszustellen, zu präsentieren, ohne Sicherheit oder doppelten Boden, und ein Teil seines Innersten öffentlich zu machen.“

Diese Einladung, diese Erfahrungen – sie waren ein Geschenk, das für mich Wert hat.

Danke, Bettina. Danke, Thomas.